Würdigung der Jury: Die Erweiterung in Holzbauweise und die Umnutzung des ehemaligen Gesundheitsamtes Offenbach in eine einzügige Grundschule sowie eine Krabbelstube und einen Kindergarten ist unter gestalterischen, konstruktiven und städtebaulichen Aspekten beispielgebend und wurde von der Jury als außerordentlich gelungen gewürdigt. Der Bestand wurde vorbildlich eingebunden. Die im 19. Jahrhundert entstandene Villa wurde 1965 um einen schlichten kubischen Bau ergänzt. Zwar wurden damals Materialien und Farbkonzept übernommen, von seinem Volumen und seiner Erscheinung ordnete er sich jedoch stark unter und erreichte nicht die architektonische Qualität der Villa. Der Platzbedarf der neuen Nutzung machte eine Erweiterung des Anbaus um eine Etage notwendig. Wegen Höhenvorgaben und um einen möglichst stützenfreien Raum zu erhalten, wurde eine Stahl- Holz-Tragkonstruktion verwendet. Der Stahltragrahmen bildet das Gerüst, auf dem dann die weitere Holztragkonstruktion für die vorgehängte hochdämmende Holzfassade in unbehandeltem Lärchenholz und das Dach aufgebracht wurden. Planern und Handwerkern ist es gelungen, so einen eigenständigen Baukörper zu schaffen, der leicht und gut proportioniert wirkt. Er steht selbstbewusst neben der roten Backsteinvilla. Der starke Kontrast zwischen den Baukörpern ist spannungsreich, belebend sowie gegenseitig stärkend. Die alte Fassadengliederung ist aufgenommen. Die Aufstockung verursacht eine Streckung der Elemente. Nun wirkt die Fassade elegant und ausgewogen. Durch raumhohe Fenster und durch das Spiel mit halb offenen und geschlossenen Holzstreifen wird ein großer Lichtfluss in die Räume garantiert.
Projekt: Sanierung Erasmus-Schule, 63069 Offenbach
Bauherr: SOH Stadtwerke Offenbach, Holding GmbH, Offenbach am Main
Architekt/Innenarchitekt: Angela Fritsch Architekten BDA, Seeheim-Jugenheim
Holzbauunternehmen: Ochs GmbH, Kirchberg
Tragwerksplaner: Wameling Ingenieur GmbH, Offenbach am Main
Brandschutz: T|S|B Ingenieurgesellschaft mbH, Darmstadt